Der Jude Lew ist – wie so viele mittelalterliche Fechtmeister – eine mysteriöse Figur. Dennoch enthalten fünf Fechtbücher des 15. und 16. Jahrhunderts seine Lehren – aber nur ein Manuskript aus Augsburg ist untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Lews Schriften stehen im engen Verhältnis zu Johannes Liechtenauer, dem Fechtmeister, um den niemand herumkommt, der die mittelalterlichen Kampfkünste studiert. Liechtenauers Fechtkunst ist in mehreren Strängen überliefert; zwei davon, die auf Peter von Danzig und Sigmund Ringeck zurückgehen, sind bereits ausgiebig publiziert worden; einzig die Tradition des Juden Lew wurde bisher kaum gewürdigt.
Dieser Band stellt nun erstmals seine komplette Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts im Druck vor. Gerade der Vergleich mit den anderen Traditionslinien zeigt den Reiz und die Wichtigkeit dieser Handschrift auf. Diese Edition stellt die Besonderheiten des Jude-Lew-Fechtbuchs deutlich heraus, und sie enthält neben einer kommentierten Transkription auch Übertragungen in modernes Deutsch und Englisch. Abgerundet wird der Band durch eine ausführliche kodikologische Beschreibung sowie ein Glossar.
Herausgeber Dierk Hagedorn ist ein anerkannter Experte für historische europäische Kampfkünste (HEMA) und hat bereits die Fechtbücher von Peter von Danzig, Hans Talhoffer und der Gladiatoria ediert.
Geb., ca. 440 Seiten, zweisprachige Ausgabe dt./engl. Bibliothek der historischen Kampfkünste Band 5.