Die anonyme Fechthandschrift aus den verschütteten Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln.
Die Handschrift der anonymen Fechtlehre aus Köln ist aus vielen Gründen einer Reproduktion würdig: Der aktuellste – obwohl mit tragischem Hintergrund – ist der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009.
Forschungsgeschichtlich fand die Papierhandschrift aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts bisher kaum Beachtung, wohl weil es sich um eine Texthandschrift mit einigen Randzeichnungen handelt. Daher wurde ihre inhaltliche Bedeutung übersehen: Die Überlieferung des metallurgischen Rezeptes am Beginn ist eine Seltenheit und verweist auf Kriegskunst und Waffenherstellung. Auch sprachgeschichtlich gesehen erweist sich die Handschrift als interessanter Außenseiter, ist sie doch im niederdeutschen Sprachraum zu verorten.
Zusätzlich steht sie in fechthistorischer Hinsicht als eigenständiges Werk außerhalb der Liechtenauer Tradition. Sie beschreibt neben der Fechtlehre im langen Schwert und im Messer das Ringen, Stangenkämpfen und Fechten im Schweinespieß – wobei die Waffengattung Schweinespieß ebenso selten in der Literatur beschrieben wird.
Bildteil: 40 S. Vierfarbreproduktion der Handschrift im Originalformat (14,5 x 10 cm).
Textteil: 72 Seiten kodikologischer, sprachhistorischer und inhaltlicher Kommentar, 64 Seiten mit Textedition, Glossar und umfangreichem Literaturverzeichnis.
Broschiert, 174 S.