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Edition und Kommentierung der anonymen Fecht- und Ringkampfhandschrift Cod. I.6.4° 2 der UB Augsburg aus den Beständen der ehemaligen Öttingen-Wallersteinschen Bibliothek.
»so magstu im auch ein mordstuck thun« – solche und ähnliche Ringkampfanweisungen sind in der hier vorgestellten anonym verfassten Handschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu finden. Was dem heutigen Leser und Ringkampffreund als unsportlich erscheinen mag, verweist jedoch auf die enge Verflechtung des Ringens mit der Alltagswirklichkeit des mittelalterlichen Kriegers. Die heute in der Augsburger Universitätsbibliothek aufbewahrte Handschrift enthält in Wort und Bild die umfangreichste und klar strukturierteste Ringkampflehre des gesamten Mittelalters. Die Bedeutung der anonymen Ringkampfdokumentation war Zeitgenossen durchaus bewusst, und so scheint es nur folgerichtig, dass auch Albrecht Dürer als einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit sie in Händen hielt und nahezu vollständig für sein eigenes Kampfbuch getreu kopierte.
Rainer Welle, geboren 1956, studierte Germanistik, Geschichte und Sportwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Seit seiner Dissertation – »… und wisse das alle höbischeit kompt von deme ringen« Der Ringkampf als adelige Kunst im 15. und 16. Jahrhundert (1993) – publiziert er auf dem Gebiet der frühneuhochdeutschen Fachprosa des Fechtens und Ringens mit dem Schwerpunkt ihrer sozialhistorischen Verortung in der spätmittelalterlichen Lebenswirklichkeit an der Schwelle zur Neuzeit. Er lebt als freier Publizist in Pfaffenweiler.
2 Bände, geb., 472 S., zahlr. farb. Abb.
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